Ein Unglück, das Fragen aufwirft
Mit der Katastrophe in Genua geriet vielen Bürgern ein Thema ins Bewusstsein, das sie bereits nicht mehr auf der Agenda glaubten. Und zwar um die Sicherheit der öffentlichen Infrastruktur in Europa. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hatte diese unter der finanziellen Klammheit der Staatshaushalte zu leiden. Gerade in Deutschland sparte man lieber, als in Brücken, Straßen und das Schienennetz zu investieren. Als in Genua die Autobahnbrücke einstürzte, dauerte es nicht lange, bis nach Ursachen für das Unglück gesucht wurde. Innenminister Matteo Salvini verwies darauf, dass Druck aus Brüssel sowie die Privatisierung der Autobahnen mögliche Gründe für das Desaster liefern könnten. Künftig wolle man, so Salvini, in Italien wieder im großen Stil die Infrastruktur stärken.
Hohe Kosten, mangelnde Wartung und andere Prioritäten
Die Instandhaltung der Infrastruktur gilt als ein äußerst kostspieliges Anliegen und wird von vielen Ländern daher unterlassen. Lieber gibt man das Geld in anderer Form an die Bevölkerung zurück und erhofft sich dadurch bessere Wahlergebnisse. Die Folgen einer solchen Politik können fatal sein. Unglücke werden geradezu herausgefordert und sind längst nicht in allen Fällen zu verhindern. Auch Verzögerungen gibt es immer wieder.