Von den Separatisten zur neuen Rechten
Gegründet wurde die Lega Nord einst als separatistische Bewegung mit dem Ziel, den Norden Italiens vom Süden zu trennen. Eine Haltung, die nicht nur im ärmeren Süden alles andere als populär war. Auch viele Bewohner des Nordens sahen sich zuerst als Italiener und dann ihrer regionalen Kultur zugehörig. Ein Mann, der diesen Umstand frühzeitig bemerkte, war der neugewählte Parteivorsitzende Matteo Salvini. In der Folge begann er, seine Partei auf ganzer Strecke umzubauen, indem er sich an anderen rechten Parteien im europäischen Ausland orientierte. Zum Beispiel baute er die Partnerschaft zur österreichischen FPÖ sowie dem französischen Front National aus. Immer mit dem Ziel, zur dominanten Kraft im italienischen Rechtslager zu werden. Im Jahr 2018 war dieses Ziel dann erreicht – die Lega wurde die Nummer 1 rechts der Mitte und gewann die Wahl mit ihrer Koalition.
Der Innenminister mit klarer Kante
Nach dem Sieg der beiden Parteien Lega und Movimento Cinque Stelle folgten langwierige Verhandlungen über die Bildung einer Regierung. Erst spät wurde klar, dass beide Vorsitzende auf das Amt des Ministerpräsidenten verzichten und anstelle dessen Ministerposten übernehmen würden. Matteo Salvini, der neue Innenminister, zeigte gleich klare Kante und setzte sich dafür ein, die Schlepperboote der NGOs künftig nicht mehr in italienischen Häfen anlegen zu lassen.
Fünf Sterne als Hoffnungsträger für ein ganzes Land
Mit mehr als 32 Prozent der Wählerstimmen war die Fünf-Sterne-Bewegung neben der Lega der ganz große Gewinner der Wahl. Die Italiener erhoffen sich eine klare Kante gegen das Establishment und vor allem innovative Politikansätze.