Der wirtschaftliche Aufstieg der Türkei unter Erdogan
Als Recep Tayip Erdogan das erste Mal zum türkischen Ministerpräsidenten gewählt wurde, ruhten die Hoffnungen eines ganzen Landes auf ihm. Und Erdogan lieferte vom ersten Tag an: Die Wirtschaft legte durch eine Reihe von Liberalisierungen enorm zu und von staatlicher Seite wurde gezielt in die Infrastruktur investiert. Zugleich vergaß Erdogan nicht, dass er eigentlich aus dem islamistischen Lager kommt. So gehörte es zu seinen ersten Amtshandlungen, die Rechte der Moslems im Land zu stärken. Das kam bei der strikt säkularen Elite nicht immer gut an. Auf der anderen Seite erlebte die Türkei einen wirklich eindrucksvollen Modernisierungsschub. Heute sind die öffentlichen Verkehrsmittel im Land besser ausgebaut als vielerorts im Rest von Europa. Auch für zahlreiche Flugverbindungen zwischen Städten im Osten und denen im Westen wurde gesorgt.
Internationale Konflikte und weniger Verbündete
Weit mehr als ein Jahrzehnt ist nun vergangen, seit Erdogan das erste Mal an die Spitze der türkischen Regierung gewählt wurde. Heute, im Jahr 2018, ist er nicht mehr nur Ministerpräsident, sondern als Präsident sogar das Staatsoberhaupt des Landes. Während er innerhalb seiner Bevölkerung immer noch großen Rückhalt genießt, hat die Türkei international viele Verbündete verloren. Nicht nur das Verhältnis zur arabischen Welt hat sich merklich abgekühlt, auch mit den Niederlanden, Deutschland und den USA gibt es regelmäßige Konflikte.
Ein islamischer Prediger, ein Priester und zwei Egomanen
Aktueller Zankapfel zwischen den USA und der Türkei ist der islamistische Prediger Fethullah Gülen, der unter Verdacht steht, hinter dem Putschversuch des Jahres 2016 zu stehen. Gülen lebt in den USA und sollte nach dem Willen der Regierung in Ankara ausgeliefert werden. Auf der anderen Seite hat die Türkei einen amerikanischen Priester festgenommen.