Unaufgeregt, aber konsequent
Schon seit Jahren verfolgt die Kommunistische Partei Chinas eine sehr intelligente Strategie, um zur Weltmacht Nummer 1 zu werden. Statt wie die Amerikaner überall einzumarschieren, schließen die Chinesen Wirtschafts- und Handelsabkommen und verzichten auf Belehrungen. Gerade letzterer Punkt ist sehr wichtig. Viele Regierungen kommen sich benachteiligt vor, wenn ihnen amerikanische Diplomaten vorschreiben, wie sie sich ihrer eigenen Bevölkerung gegenüber verhalten sollen. Vertreter Chinas versprechen dagegen Investitionen ohne Belehrungen. Stattdessen sollen beide Seiten von einem Deal profitieren. China bekommt politischen Einfluss, während die Gegenseite mit moderner Technik oder Infrastruktur aus dem Reich der Mitte versorgt wird. Es ist die Konsequenz dieser Strategie, welche sie zuletzt so erfolgreich gemacht hat. Überall auf der Welt kaufen chinesische Unternehmen Land auf und investieren massiv in die lokale Wirtschaft.
Die Strategie auf dem afrikanischen Kontinent
Im Zentrum des chinesischen Handelns liegt ein Kontinent, der von den anderen Supermächten lange vernachlässigt worden ist: Afrika. Zwischen Ägypten und Südafrika erhoffen sich die Chinesen besonders große Märkte für ihre billig hergestellten Produkte. Die Bevölkerungsentwicklung scheint ihnen Recht zu geben. So gut wie alle Länder in Afrika wachsen und wachsen. Eine Verdoppelung der Einwohnerzahl in wenigen Jahrzehnten wird von den meisten Forschern längst prognostiziert. Da die Chinesen auf Belehrungen verzichten und die afrikanischen Staaten machen lassen, sind sie in weiten Teilen der Bevölkerung wesentlich lieber gesehen als europäische oder amerikanische Konzerne. Die Regierungen der beiden letzten pochen meist auf die Einhaltung der sogenannten Menschenrechte.p>
Russische Hilfe, die schon bald nicht mehr nötig ist
Lange Zeit war man in China noch auf russische Hilfe angewiesen, um technisch anspruchsvolle Produkte zu entwerfen. Damit scheint es nun endgültig vorbei zu sein. Auf vielen Feldern sind die Chinesen bereits an den Russen vorbeigezogen und selbst in der Luftfahrt scheint man nun auf Augenhöhe zu sein. Trotzdem gelten Russland und China nach wie vor als Staaten, die miteinander verbündet sind und sich gegenseitig in einigen Bereichen helfen.
Auf Augenhöhe mit den Amerikanern
Was die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit betrifft, befinden sich die Chinesen ohne Zweifel bereits auf Augenhöhe mit den Amerikanern. Sie verfügen über eine moderne Infrastruktur, produzieren Technologie und besitzen eine große Armee. Noch weit hinterher hinken sie dagegen im Bereich der Medienkultur. Hier dominieren weltweit nach wie vor amerikanische Filme, Serien und Musik.