Erst kürzlich fanden in Bayern die 18. Landtagswahlen seit dem Zweiten Weltkrieg statt. Bei dieser Wahl, die am 14. Oktober 2018 über die Bühne ging, gab es mit 72,4 Prozent die höchste Wahlbeteiligung seit dem Jahre 1982.
Dabei erreichte die CSU mit nur 37,2 Prozent das schlechteste Ergebnis seit dem Jahre 1950 und die SPD sogar nur 9,7 Prozent, was für diese Partei das schlechteste Abschneiden bei einer Landtagswahl überhaupt darstellt.
Dieses Ergebnis bedeutet für die CSU somit auch weiterhin die Mehrheit von 85 Sitzen im bayrischen Landtag. Auf Platz zwei kamen überraschenderweise die Grünen, welche 17,5 Prozent der Stimmen für sich verbuchen konnten, was gleichbedeutend mit der zweithöchsten Zahl an Sitzen im Landtag ist, von denen der Partei 38 zustehen. Die Freien Wähler landeten mit 11,6 Prozent der Stimmen auf Rang drei und haben somit zukünftig 27 Sitze im Landtag sicher.
Dahinter folgte dann auch bereits die AfD mit 10,2 Prozent aller Stimmen, sodass diese Partei erstmals in ihrer Geschichte mit 22 Sitzen im bayrischen Landtag vertreten sein wird. Die SPD erreichte ebenfalls 22 Sitze. Die FDP, die noch bei der letzten Wahl aus dem Landtag ausgeschieden war, kam mit 5,1 Prozent der Stimmen auf Platz sechs und hat immerhin 11 Sitze im bayrischen Landtag.
Das Ergebnis dieser Wahl könnte besonders auf Seiten von CDU/CSU und SPD besorgniserregend sein. Denn schließlich gilt Bayern seit jeher als CSU-Territorium, weshalb man parteiintern mit Sicherheit nicht glücklich über das schlechteste Abschneiden bei einer Landtagswahl sein kann.
Noch dramatischer stellt sich die aktuelle Situation allerdings für die SPD dar, denn wurde diese Partei bereits bei der vergangenen Bundestagswahl vonseiten der Wähler abgestraft, so scheint mit dieser Landtagswahl in Bayern nun endgültig der Tiefpunkt erreicht zu sein.
Und es ist eher nicht davon auszugehen, dass die SPD in vielen anderen Teilen Deutschlands bei den dortigen Landtagswahlen besser abschneiden wird als in Bayern.
Viel größer ist da schon die Sorge, dass in vielen anderen Bundesländern die AfD, welche es in Bayern immerhin auf 10,2 Prozent brachte, noch dominanter auftreten könnte.
Und vor diesem Hintergrund könnte auch der Landtagswahl in Hessen, die am 28. Oktober stattfindet, eine ganz besondere Bedeutung zukommen. Denn hier hat die CDU/CSU nicht den Großteil der Wähler auf ihrer Seite. Aus diesem Grund wird es interessant zu beobachten sein, ob die SPD von den Wählern auch in diesem Bundesland derart abgestraft werden wird, wie dies zuvor in Bayern der Fall war.
Denn mittlerweile haben die Bürger anscheinend genug von den Versprechen der Politiker, die in ihren Anzügen und ihren geputzten Schuhen den Eindruck von Unfehlbarkeit versprühen.
Doch ganz gleich, wie diese kommende Landtagswahl auch ausgehen mag, kann man sehen, dass sich in der deutschen Parteilandschaft gerade so einiges bewegt.