Beginn als Partei der Professoren
Als die AfD im Jahr 2013 die politische Bühne betrat, hatte sie schnell den Ruf einer Professorenpartei inne. Was unter anderem damit zusammenhing, dass neben den Gründern Professor Bernd Lucke und Hans-Olaf Henkel auch viele einfache Mitglieder dieser Gesellschaftsschicht zuzuordnen waren. Entsprechend überheblich waren die Auftritte auf öffentlichen Bühnen oder in den Studios der TV-Sender. Viele Zuschauer waren damals der Ansicht, die AfD vertrete eine ausschließlich elitäre Klientel und habe dem Normalbürger kein vernünftiges Angebot zu machen. Inhaltlich setzten sich die Vertreter der Partei vor allem für eine Auflösung der Eurozone ein. Was danach kommen sollte, war dagegen nicht immer klar. Die Vorschläge reichten von der Rückkehr zur D-Mark bis zur Etablierung eines Nord- und Süd-Euros.
Lucke muss gehen – Der erste Ruck nach rechts
Wir schreiben das Jahr 2015. Auf dem Parteitag der Alternative für Deutschland versammeln sich alle Freunde, Gönner, Mitglieder und natürlich auch das Führungspersonal der Partei. Höhepunkt der Veranstaltung ist die Wahl des Parteivorsitzenden. Antreten werden Bernd Lucke, der bisherige Parteiführer, und die Landesvorsitzende von Sachsen, Frauke Petry. Während Lucke weiter für einen liberalen und eurokritischen Kurs steht, möchte Petry die Partei nach rechts rücken. Statt über eine neue Währung zu debattieren, geht es ihr um die Eindämmung der Zuwanderung. Bernd Lucke hingegen warnt vor einer zu starken Linie gegen den Islam. Am Ende ist Frauke Petry mit 60 Prozent der Stimmen siegreich.
Mit Traumergebnissen in die Landesparlamente
Auf Länderebene hat sich schon mehr als einmal gezeigt, über welches Wählerpotential die AfD verfügt. Hervorzuheben sind an dieser Stelle besonders die Wahlergebnisse in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Hier wie da konnte die Partei mehr als 20 Prozent der Wähler von sich überzeugen, in Magdeburger Landtag ist sie sogar mit mehr als einem Viertel aller Abgeordneten vertreten. Dabei ist es nicht alleine der Osten, in dem die AfD zu punkten weiß: Auch die Ergebnisse in Baden-Württemberg mit 15 und in Berlin mit 14 Prozent waren recht stark. Schwach ist die Partei hingegen im deutschen Nordwesten.
Bundestagswahl und der Rückzug von Petry und Pretzell
Bei der Bundestagswahl schaffte es die AfD bei ihrem zweiten Antreten prompt auf 12,6 Prozent der Stimmen. Nach der Bildung einer schwarz-roten Koalition bedeutete dies die Rolle des Oppositionsführers. Gleich am ersten Tag nach der Wahl folgte der erste Paukenschlag: Die Vorsitzende Frauke Petry kündigte gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Marcus Pretzell an, der Fraktion nicht angehören zu wollen.
Zukunftsaussichten für die Alternative für Deutschland
Glaubt man den Meinungsforschern, dann wird die Alternative für Deutschland so schnell nicht aus der politischen Landschaft verschwinden. Solange die mit der Einwanderung verursachten Probleme nicht verschwinden, wird es auch weiterhin ein Wählerpotential für rechte Politik geben. Ausgeschöpft dürfte dieses bei etwa 25 Prozent sein.